Peter-Haefele Tier und Naturfotografie aus Paderborn

Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) im Foto Portrait

Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) das Wildtier des Jahres 2009

Die Igel sind allgemein bekannte und beliebte Säugetiere. Am erstaunlichsten ist ihr, aus mehreren Tausend steifen, spitzen Stacheln gebildetes Rückenkleid, das aus dem Fell entstanden ist. Diese ungewöhnliche Körperdecke bildet zusammen mit der Fähigkeit, sich rasch zu einer fast unverletzbaren Stachelkugel zusammenzurollen, eine sinnvolle Schutzmaßnahme.

Die Igel begeben sich erst in der Dämmerung auf Nahrungssuche und verraten sich auf ihren Streifzügen durch Stampfen, Schnauben und andere Geräusche. Sie brauchen eine beachtliche Nahrungsmenge, vor allem Insekten, Würmer, Weichtiere und kleine Wirbeltiere. Sie vertilgen sogar auch kleine Giftschlangen, allerdings sind sie gegen Schlangengift nicht völlig immun, wie früher angenommen wurde. Eine besondere Vorliebe haben sie für Vogeleier

und Dunenjunge, deshalb sieht sie der Jäger nicht gern in der Nähe von Fasanerien.

Im allgemeinen sind die Igel jedoch nützlich, da sie eine große Menge schädlicher Insekten vertilgen. In den meisten europäischen Ländern stehen sie unter Naturschutz. Den Winter, von November bis März bringen die Igel im trockenen gepolsterten Versteck schlafend zu. Einsiedlerisch lebend und an ein verhältnismäßig kleines Revier gebunden, bewohnen sie ein weites Gebiet Europas und Asiens. In Europa kommen sie außer in den nördlichsten Gebieten überall vor, von den Niederungen bis zur Baumgrenze, und zwar in zwei Arten, die sich voneinander durch die etwas abweichende Färbung unterscheiden.

Die Lebenserwartung der Igel beträgt ca. 8 bis 10 Jahre in Gefangenschaft. In freier Wildbahn liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei nur etwa 2 Jahren.

 Das Sehvermögen der Igel ist nur sehr mäßig. Als Nachttiere benötigen sie dieses kaum, wenn die anderen Sinne vorhanden sind. Dadurch können auch blinde Igel, so wie dieses Exemlar, dass auf dem rechten Auge blind ist, in der Natur gut zurechtkommen. (Paderborn 08. November 2008)

Jetzt, wo der Herbst vor der Tür steht, kann man ihn auch in unseren Breiten wieder vermehrt antreffen - den Igel. Denn er ist auf Nahrungssuche um sich für den bevorstehenden Winterschlaf den so überlebenswichtigen Speck anzufressen und nicht selten durchstreift er dabei ein Gebiet von bis zu 100 Hektar. Von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (SDWi) wurde er zum „Wildtier des Jahres 2009" gewählt und das aus gutem Grund, denn der Braunbrustigel ist gefährdet. Allein in Deutschland werden Jahr für Jahr etwa 500.000 (!) von ihnen im Straßenverkehr getötet.

Inzwischen haben 6 von 16 Bundesländern den Braunbrustigel auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft oder halten eine künftige Gefährdung für möglich. Ganz besonders gefährdet sind die Jungtiere, die im Spätsommer zur Welt gekommen sind und nun bald das Nest verlassen werden, denn von zehn Jungtieren, überleben nur ein oder zwei das erste Lebensjahr. Doch die Gefahr lauert nicht nur auf der Straße, auch andere Faktoren wie Rasenmäher, Tellersensen, achtlos weggeworfene Büchsen, Becher und Plastiktüten, stellen lebensgefährliche Gefahren dar. Und nicht zuletzt Kellertreppen, die die Tiere zwar hinunter, dann aber nicht mehr hinauf kommen und so nicht selten elendig verhungern und verdursten.Des Weiteren tragen offene Lichtschächte, zu steil abfallende Gartenteiche in denen die grundsätzlich nützlichen Stacheltiere, hineinfallen und ertrinken, zur drastischen Bestandsminimierung bei.

Der Paderborner Hobbyfotograf Peter Häfele hat Hunderte von ihnen in ihrem natürlichen Lebensraum fotografiert und einen kleinen Teil der beeindruckenden Bilder auf seiner Webseite (www.peter-haefele.de/braunbrustigel) veröffentlicht.

Weitere Igel Infos unter pro-igel.de

Text: Alfred Schumacher, erschienen im Wochenspiegel Paderborn, Ausgabe 19. September 2009

Teil zwei des im Wochenspiegel Paderborn erschienenen Artikels.

 Dieses knuffige kleine Kerlchen possierte bereitwillig wie ein Fotomodel vor meiner Kamera

und ließ sich sogar über das Gesicht streicheln. (Paderborn 16. September 2007)

Dieser alte "Brummbär" kam aus dem Unterholz gekrabbelt und zeigte kein besonderes Interesse daran fotografiert zu werden, immerhin gewährte er mir ein paar Schnappschüsse bevor er wieder im Dickicht verschwand.

(Paderborn 07. Oktober 2008)

Auch dieser äußerst fotogene Braunbrustigel zeigte keinerlei Berührungsängste

und ließ sich geduldig von mir ablichten. (Paderborn 14. Oktober 2008)

 Junger Igel im Herbstlaub (Paderborn 01. Oktober 2008)

Braunbrustigel im Herbstlaub (Paderborn 16. November 2008)

Einsames Igelkind am Straßenrand bzw. auf der Straße. (Paderborn 19. September 2007)

 Junges Geschwisterpaar auf einer Verkehrsinsel. (Paderborn 07. Oktober 2008)

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