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Die Mumien von Palermo

Ein Besuch in den Katakomben der Kapuziner © Text und Fotos: Peter Häfele
Die Mumien von Palermo - Ein Besuch in den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
Mumie in der Kapuzinergruft von Palermo

 

Wenn von Mumien die Rede ist, dann denkt ein jeder von uns sicherlich an das alte Ägypten. Untrennbar verbunden mit den so klangvollen Namen einst mächtiger Pharaonen wie Ramses, Cheops, Chephren, Echnaton oder Tutanchamun. Gottgleiche Herrscher, einer längst vergangenen Kultur. Sie ließen die Pyramiden von Gizeh bauen,

die zu den bekanntesten und ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit gehören. In der Nähe des altägyptischen Theben errichteten sie das geheimnisumwobene Tal der Könige, nur um sich später in dessen Grabkammern bestatten zu lassen. Ihre Mumien kann man heute in den Museen der Welt bestaunen.


Wohl kaum jemand denkt bei dem Wort Mumien an Sizilien und doch gibt es sie dort zu tausenden. In Kirchen und Klöstern, in Katakomben und geheimen Kammern, wurden sie tief unter der Erde unter irgendwelchen Falltüren versteckt oder vergessen. Es sind so viele, dass man Sizilien auch als die europäische Hauptstadt der Mumien bezeichnen kann.


Auch ich wusste nichts von der Existenz der sizilianischen Mumien, bis ich im Jahr 2004 oder 2005 durch einen

kurzen Bericht im Fernsehen auf das Thema aufmerksam wurde. In dem Beitrag wurde über ein Kapuzinerkloster in Palermo berichtet, in dessen Katakomben sich mehrere tausend, in ihrer besten Garderobe eingekleidete Mumien befinden sollten. Außerdem, wurde dort über die fast 100 Jahre alte Mumie, eines kleinen Mädchens berichtet, die so unvergleichlich gut erhalten ist, das man glauben könnte, dass das Kind nur schläft.

 

Nach dem Fernsehbericht durchforstete ich das Internet, um an mehr Informationen zum Thema „Catacombe dei Cappuccini" zu gelangen, denn für mich war sofort klar, das möchte ich mir irgendwann einmal mit eigenen Augen ansehen. Doch das, was ich zum damaligen Zeitpunkt (2004 oder 2005) zum Thema Mumiengruft in Palermo im Internet fand, war noch sehr wenig und äußerst überschaubar. So setzte ich die Kapuzinergruft auf unsere „To-do-Liste" und wartete auf einen günstigen Zeitpunkt, die Reise nach Palermo anzutreten.

 

Im Jahr 2009 war es dann eher zufällig so weit, meine Frau hatte in der Tombola einer Betriebsfeier, zu der sie von einer Freundin eingeladen wurde, einen der Hauptpreise gewonnen, eine 10 tägige Reise für zwei Personen nach Sizilien. Nach kurzer Absprache mit uns, buchte unsere Freundin noch an Ort und Stelle eine Reise für sich dabei und so ging es dann am 05. Oktober 2009 zu dritt nach Sizilien.

 

Das Hotel in dem wir untergebracht waren, befand sich in Campofelice di Roccella, das nur etwa 60 Kilometer von Palermo entfernt liegt. Einen Mietwagen hatten wir schon im Vorfeld von Deutschland aus gebucht, da wir von den Sehenswürdigkeiten Siziliens, so viele sehen wollten, wie es nur irgend möglich war.

 

Piazza Cappuccini in Palermo - Convento dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie
Piazza Cappuccini 1, 90129, Palermo, Sizilien Italien
Convento dei Cappuccini © Peter Haefele Fotografie Der Eingang zu den Katakomben von Palermo - Convento dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie
Convento dei Cappuccini Der Eingang in die Katakomben von Palermo

Nachdem wir an den Tagen zuvor bereits den Ätna (Europas höchsten Vulkan) und die archäologischen Stätten von Agrigent besucht hatten, machten wir uns dann am 09. Oktober 2009 auf den Weg nach Palermo um uns die Kapuzinergruft anzusehen. Von Campofelice di Roccella aus, ging es ganz entspannt über die Autobahn nach Palermo. Da ich bei den Reisevorbereitungen (unwissentlich) eine falsche Adresse aus dem Internet in unser Navigationsgerät eingegeben hatte, führte uns dieses nach der Autobahnabfahrt nun kreuz und quer durch Palermo, ohne das wir unserem Ziel, dem Convento dei Cappuccini auch nur irgendwie näher kamen.

 

Wer schon einmal in Palermo war, der weiß um die chaotischen Verkehrsverhältnisse, die dort herrschen. Hatte ich bisher immer gedacht, schlimmer als in Paris oder Istanbul kann es eigentlich nicht mehr kommen, wurde ich doch sehr schnell eines besseren belehrt. Nach einer Nervenaufreibenden, etwa zwei Stunden dauernden Irrfahrt durch Palermo, erreichten wir das Kapuzinerkonvent dann doch noch,--- pünktlich zur Mittagspause,--- die von 13:00 bis 15:00 Uhr dauerte. Also warteten wir geduldig im Auto (Klimaanlage) bis sich dann um 15:00 Uhr die „Pforte zur Unterwelt" öffnete.

 

An der Kasse, die sich direkt hinter der Eingangstür befand, zahlten wir 3,- Euro Eintritt. Verglichen mit den Eintrittspreisen anderer Touristenattraktionen", wie zum Beispiel den Katakomben von Paris wo wir 8,- Euro Eintritt p.P. bezahlt hatten, geradezu lächerlich und überhaupt nicht vergleichbar. Die Katakomben von Palermo sind ohnehin absolut einzigartig und integraler Bestandteil des Sizilianischen Kulturerbes

 

Nachdem wir den Eintrittspreis entrichtet hatten, stiegen wir die Treppen zur Gruft hinab. Bereits mit dem ersten Blick auf die dort befindlichen Mumien, kam es mir so vor, als seien wir im Bruchteil einer Sekunde, in einen dieser Indiana Jones" Filme hinein katapultiert worden. Nur war das, was wir dort sahen, keine Filmstaffage, sondern Realität. Wir erblickten schier unzählige Leichen in den unterschiedlichsten Verwesungsstadien, die einen standen an den Wänden, andere hingen mit Draht festgebunden in den Nischen, wieder andere starrten" uns aus ihren geöffneten Särgen heraus an. Ein englischer Hotelgast, der die Katakomben zwei Tage nach uns besucht hatte, beschrieb es in einem späteren Gespräch beim gemeinsamen Abendessen so: A journey into the nightmare" (Eine Reise in den Alptraum)

 

Ingresso Catacombe dei Cappuccini Palermo - © Peter Haefele Fotografie
Katakomben von Palermo - Korridor der Priester - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Nische der Kinder - © Peter Haefele Fotografie
Korridor der Priester Nische der Kinder
Die Mumien von Palermo - Korridor der Priester - © Peter Haefele Fotografie
Korridor der Priester
Die Mumien von Palermo - Die Mumie der Teresa Angelo - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Le Catacombe dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie
Teresa Angelo Le Catacombe dei Cappuccini
Mumie in der Kapuzinergruft von Palermo - Catacombe dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie
Kapuzinergruft Palermo: Diese Mumie sieht aus, als sei sie direkt einem Horrorfilm entsprungen

 

Diese Realität, vor der wir hier standen, hatte ihre Anfänge im Jahr 1534 genommen, das späte Mittelalter war gerade zu Ende gegangen und die Epoche der Reformatoren und Entdecker hatte begonnen. Martin Luther ließ die erste vollständige Fassung seiner Lutherbibel drucken, Heinrich VIII. gründete die anglikanische Kirche und der französische Seefahrer Jacques Cartier startete auf Geheiß von König Franz I. von Saint-Malo zu einer Entdeckungsreise Richtung Neufundland.

In eben diesem Jahr, 1534, bauten die Kapuziner (ein selbstständiger Zweig des Franziskanerordens) ihr erstes Kloster auf sizilianischen Boden. Sie bekamen für den Bau des Klosters, gelegen vor den Toren der Stadt und in genau dessen Katakomben wir uns nun befanden, das mutmaßlich schlechteste Stück Land zugewiesen. Nicht ahnend, das sich dieses später als "Goldgrube" entpuppen sollte.

Die Mumien von Palermo - Catacombe dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Catacombe dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Catacombe dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - Mumie in der Kapuzinergruft von Palermo - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Mumie in der Kapuzinergruft von Palermo - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Mumie in der Kapuzinergruft von Palermo - © Peter Haefele Fotografie

Im Jahr 1599 entschloss man sich, unterhalb des Hochaltars ein größeres Grabgewölbe auszuheben, weil der Raum für die wachsende Zahl der verstorbenen Brüder nicht mehr ausreichte. Als die Ordensbrüder hinunterstiegen, um die 40 Leichname aus der alten in die neue Gruft zu überführen, entdeckten sie, dass einige der Leichname nicht verwest, sondern regelrecht mumifiziert waren.

 

Wie wir heute wissen, verwesten die Leichen in der Gruft aus mehreren zusammenspielenden Gründen nicht, zum einen lag es an dem in der Gruft vorherrschenden Mikroklima, dann an der konstanten Luftfeuchtigkeit und schließlich an dem in der Gruft vorhandenen, Flüssigkeiten absorbierenden Tuffstein. (Tuff verdeutlichend auch Tuffstein genannt, bezeichnet in der Petrografie ein Gestein, das zu mehr als 75 % aus Pyroklasten aller Korngrößen besteht. Bei den Tuffen handelt sich um vulkanisches Eruptivgestein, das sich verfestigte.)

 

Der Abt veranlasste, diese als Memento mori („Wir waren, was ihr seid; doch kommen wird die Zeit und kommen wird sie euch geschwind, wo ihr sein werdet, was wir sind.“) an den Wänden aufzustellen. Der älteste noch erhaltene Leichnam ist der des Bruders Silvestro da Gubbio († 1599)

Die Mumien von Palermo - Silvestro da Gubbio - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie
Silvestro da Gubbio († 1599)  Bartolomeo Megna, der Gigant  

 

Ganze 136. Jahre lang, bis in das Jahr 1670 war die Gruft ausschließlich den Ordensbrüdern vorbehalten gewesen, doch mit der Zeit, wurde das Verlangen der Bevölkerung Palermos nach einer Bestattung bei den Kapuzinern immer größer, denn in der Bevölkerung hatte sich herumgesprochen, dass die Toten in der Gruft nicht verwesten, was die Menschen der damaligen Zeit als ein göttliches Zeichen verstanden. Um das zu verstehen, müssen wir versuchen uns in die damalige Zeit zurückzuversetzen, die Leute glaubten, dass die Toten die Familie beschützen, ähnlich wie Heilige, dienten sie als Vermittler zwischen unserer Welt und der göttlichen Welt.

Die Leute waren davon überzeugt, dass wenn sie bei den Kapuzinern beigesetzt wurden, sie direkt ins Paradies kommen würden. Zudem war bekannt geworden, dass die Brüder jede Nacht, nach dem Mitternachtsgebet durch eine kleine Tür, die direkt zu den Katakomben führte, in diese hinunter stiegen und für die Verstorbenen beteten. Selbst Laizisten wollten auf Nummer sicher gehen und sich bei den Kapuzinern bestatten lassen. So öffneten sich die Katakomben auch anderen gesellschaftlichen Schichten -- außerhalb des Ordens- und verschiedenen Berufsgruppen.

Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie
Mumien in den Katakomben der Kapuziner im Sizilianischen Palermo - Italien
Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - Monsignore Franco D'Agostino - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Monsignore Franco D'Agostino - © Peter Haefele Fotografie
Monsignore Franco D'Agostino, ein Bischof des byzantinischen Ritus, beigesetzt im vollen Ornat

 

Dass ein Ruheplatz, Seite an Seite mit den Kapuzinermönchen in deren Katakomben nicht für ein Almosen zu haben war, dürfte wohl jedem klar sein (Thema Goldgrube) und so sicherten sich die wohlhabenden und besseren Kreise von Palermo ihre vermeintliche Poleposition ins Paradies".


In der Gruft wurden dann fünf Korridore in den Tuffstein geschlagen, einer für die Kapuzinermönche, einer für Priester, einer für die sogenannten „Professionisti“ (Politiker, Lehrer, Advokaten, Ärzte, Künstler, Offiziere usw.) Einen Gang für Männer und einer für Frauen. Außerdem eine Nische für Jungfrauen und eine Nische für Kinder.

 

Das Begehren der palermitanischen Bevölkerung, nach einer Bestattung in der Kapuzinergruft von Palermo, hielt über zweihundert Jahre unvermindert an. Im Jahre 1837 wurde diese Form der Bestattung von der Regierung jedoch verboten. (Napoleons Saint-Cloud-Edikt) Bis 1881 fanden in den Katakomben zwar noch Beisetzungen statt, aber die Verstorbenen mussten in Särgen bestattet werden. Insgesamt sind dort derzeit noch etwa 2063 Mumien, teilweise in Särgen, vorhanden.

Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - Colonel Paolo Racona - © Peter Haefele Fotografie
Die mumifizierten Überreste von Colonel Paolo Racona, der 1862 starb.
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Colonel Paolo Racona - © Peter Haefele Fotografie
 

 

Damals, als ich durch den Fernsehbericht auf die „Mumien von Palermo" aufmerksam wurde, war auf verschiedenen Internetseiten von etwa 8000 Mumien, die sich in der Gruft befinden sollten, die Rede gewesen. Woher diese enorme Zahl stammte, weiß ich nicht. Zwar wurde bei einem US-Bombenangriff, dem Palermo am 11. März 1943 zum Opfer fiel, auch die Gruft getroffen und so zahlreiche Mumien besonders im Frauengang vernichtet und im Jahre 1966 gingen dann bei einem Brand in der Gruft noch einmal viele Mumien und Särge verloren, jedoch glaube ich persönlich nicht (schon allein aus Platzgründen) daran, das sich je 8000 Mumien in der Gruft befunden haben.

 

Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 

 

Unter den Bestatteten sind sich auch einige bekanntere Persönlichkeiten, so der amerikanische Vize Konsul Giovanni Paterniti, der 1911 in Palermo verstarb, die Schriftsteller Alessio Narbone und Don Vincenzo Agati. Ebenso Ayala, der Sohn eines tunesischen Königs, der später zum Katholizismus übertrat und den Namen Filippo d’Austria annahm . Außerdem sind noch die Bildhauer Filippo Pennino und Lorenzo Marabitti sowie der Medikus Salvatore Manzella in der Gruft bestattet.

 

Im sogenannten „Priestergang“ befindet sich der Leichnam von Mons. Franco D’Agostino, eines Bischofs des byzantinischen Ritus im vollen Ornat.

Eine weitere, etwas bekanntere Mumie in den Katakomben von Palermo, ist die von Antonio Prestigiacomo. Es wird erzählt, dass der knapp 1,90 Meter und damit für die damalige Zeit, außergewöhnlich große Mann ein bekannter Frauenheld in Palermo war. Unter welchen Umständen er im Jahr 1844 zu Tode kam, ist nicht ganz klar. Die einen Quellen berichten, dass er bei einem Duell, das er mit dem Ehemann einer seiner Geliebten austrug, den Tod fand, andere Quellen besagen, das er von einer seiner Geliebten mit Arsen vergiftet wurde, weil er sie verlassen wollte.

 

Die Legende besagt, das Prestigiacomo vor seinem Tod verfügte, dass er in den Katakomben beigesetzt werden wollte, um so den Frauen bis in alle Ewigkeit hinterher schauen zu können.

Giovanni Paterniti - Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
Der amerikanische Vize Konsul Giovanni Paterniti ( † 1911 )
Antonio Prestigiacomo - Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
Antonio Prestigiacomo ( † 1844 )
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 

 

Der unumstrittene „Star" unter den mehr als 2000 in der Gruft befindlichen Mumien, ist jedoch die kleine Rosalia Lombardo. (Das sizilianische Schneewittchen) Sie war ein italienisches Mädchen, das am 13. Dezember 1918 geboren wurde und nur ein paar Tage vor ihrem 2. Geburtstag am 6. Dezember 1920 an der zwischen 1918 und 1920 grassierenden Spanischen Grippe verstarb.

Rosalia war nur eines von vielen Millionen Todesopfern, die diese Pandemie forderte. Der fachwissenschaftlichen Literatur zufolge betrug die Zahl der Todesopfer mindestens 25 Millionen; in ihrer Bilanz in der Fachzeitschrift Bulletin of the History of Medicine vom Frühjahr 2002 kamen die Autoren sogar auf knapp 50 Millionen Todesopfer. Die Auswirkung der Pandemie ist damit in absoluten Zahlen mit dem Ausbruch der Pest von 1348 vergleichbar, der damals mehr als ein Drittel der europäischen Bevölkerung zum Opfer fiel.

 

Rosalias Vater, der General Mario Lombardo war über den Tod seiner Tochter so verzweifelt, dass er den damals besten Einbalsamierer Palermos, den Chemiker Alfredo Salafia damit beauftragte, seine Tochter bestmöglich zu konservieren, um so zumindest ihren Körper zu erhalten. Salafia leistete ganze Arbeit, denn 89 Jahre lang rätselte die Fachwelt, wie es ihm gelungen war, Rosalias Körper so perfekt zu konservieren. In einem Bericht aus dem Jahr 2009 über deren Mumie heißt es: „Jedes Härchen auf ihrer pfirsichfarbenen Haut ist erhalten. Das Gesicht ist so zart und friedlich, als sei sie eben erst eingeschlafen. Rosalia gilt als die schönste Mumie der Welt.“

 

Mumie der Rosalia Lombardo - Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
Mumie der Rosalia Lombardo - Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Mumie der Rosalia Lombardo - Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
Rosalia Lombardo (*13. 12. 1918 - †06. 12. 1920) die schönste Mumie der Welt
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
Kindermumien in der Kapuzinergruft von Palermo
Alfredo Salafia- Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner
Alfredo Salafia (* 7. November 1869 - † 31. Januar 1933) Spezialist für Einbalsamierung. © unbekannt

 

Im März 2009 entdeckten Forscher die Methode seiner Einbalsamierungen. In einem bei Anna Phillipone, der Großnichte von Salafias zweiten Ehefrau, aufgefundenem Nachlasspapier, hatte Salafia geschrieben, dass ein Teil Glycerin, ein Teil Formalin, angereichert mit Zinksulfat und Chloriden, dazu ein dritter Teil Alkohollösung mit Salicylsäure die richtige Mischung sei.

 

Salafia war schon zu Lebzeiten eine Berühmtheit. Er hatte u. a. den Körper von Italiens Premierminister Francesco Crispi (1902) und des Erzbischofs von Palermo Michelangelo Kardinal Celesia (1904) konserviert. Diese Leichen sind so gut erhalten, dass Zeitzeugen bei Exhumierungen berichteten, dass die Personen so aussahen, als seien sie gerade nur eingenickt gewesen.

 

Salafia starb 1933 an den Folgen eines Schlaganfalls und liegt auf dem Friedhof Santa Maria di Gesù von Palermo begraben.

 

Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
Smalltalk bis in alle Ewigkeit, seit Hunderten von Jahren hört er ihr geduldig zu....
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie

 

Die Mumien von Palermo, das Original.

 

Nach unserer Rückkehr aus Palermo, machte ich mich an die Arbeit, die in der Gruft gemachten Fotos zu sichten, zu sortieren, zu schneiden und wo nötig nachzubearbeiten. Alle von mir ins Internet gestellten Fotos wurden sowohl auf der Bildoberfläche als auch in den Exif Dateien klar und deutlich mit einem Wasserzeichen bzw. einem Copyright Vermerk versehen, um als Urheber damit explizit auf das bestehende Urheberrecht hinzuweisen.

 

Dennoch finde ich die von mir gemachten Fotos (Mein Eigentum) immer wieder auf fremden Internetseiten. Bilderdiebe aus der ganzen Welt, scheinen diese Seite für eine Art Selbstbedienungsladen zu halten und bedienen sich hier hemmungslos.

 

Einige dieser Charakterlosen Diebe haben das Copyright Vermerk einfach abgeschnitten, andere haben es mittels Klonstempel aus dem Bild heraus retuschiert und wieder andere haben sich noch nicht einmal die „Mühe" gemacht, das Copyright Vermerk zu entfernen. Eines jedoch haben all diese ehrlosen Bilderdiebe die weder über Rückgrat noch über Charakter verfügen gemeinsam: Sie geben gestohlene Bilder als ihre eigenen Werke aus, schmücken sich mit fremden Federn und wissen in der Realität vermutlich noch nicht einmal wie man eine Kamera bedient. Hauptsache Klicks und Beifall in den Kommentarspalten. Ich mag mir gar nicht ausmalen wollen, wie langweilig und eintönig das Leben dieser Bilderdiebe in Wirklichkeit ist.

 

Mit Hilfe meines Rechtsanwalts, bin ich ständig dabei, meine Bilder (nicht nur die, der Mumien von Palermo) von fremden Webseiten entfernen zu lassen. Dies funktioniert in Europa inzwischen recht gut. In anderen Ländern, die ich hier aus wohl verständlichen Gründen nicht nennen möchte ist das leider immer noch ein kaum bis gar nicht zu lösendes Problem.

 

Als ich damals im Oktober 2009 diese Webseite bzw. die Vorgängerin dieser Seite erstellt habe, hatte ich mir zum Titel der Seite viele Gedanken gemacht, wie sollte ich sie nennen?. Mir fielen einige Titel ein, so zum Beispiel:

Im Totenreich der Kapuzinermönche -  Palermos geheime Grabkammern -  Memento mori... „Sei dir der Sterblichkeit bewusst“.

 

Schlussendlich entschied ich mich für: „Die Mumien von Palermo“. Der Titel ist kurz, prägnant und der Besucher der Seite, weiß gleich was ihn erwartet. In die Google Suche ergab dieser Titel bis dato (2009) keine Treffer. Wenn Sie den Titel heute eingeben, erhalten Sie zahlreiche Treffer. Das veranlasst mich zu der Vermutung, dass die Ersteller dieser Seiten entweder sehr einfallslos sind, oder sich keine Gedanken über den Titel oder den Namen ihrer Seiten gemacht haben, denn ein Titel sollte immer einzigartig sein. Möglicherweise wollten sie aber auch nur ein wenig partizipieren. Weitere Kommentare dazu erspare ich mir an dieser Stelle.

 

Peter Häfele

 

Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - In den Katakomben der Kapuziner - © Peter Haefele Fotografie
 
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Die Mumien von Palermo - Le Catacombe dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Le Catacombe dei Cappuccini -© Peter Haefele Fotografie Die Mumien von Palermo - Le Catacombe dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie
 
Die Mumien von Palermo - Le Catacombe dei Cappuccini - © Peter Haefele Fotografie
 
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